Stalinistische Repressionen
Als stalinistische Repressionen wird üblicherweise eine Reihe von Kampagnen der staatlichen Verfolgung von eigenen Bürgern in der UdSSR unter Führung von Joseph Stalin (1924-1953) bezeichnet.
Die wichtigsten von ihnen waren: Verhaftungen und Vertreibungen von Bauern und die Beschlagnahmung ihres Eigentums während der Kollektivierung Ende der 1920er bis Anfang der 1930er Jahre (sog. „Entkulakisierung“); eine vom Staat künstlich organisierte Hungersnot in den Jahren 1932–1935, vor allem in der Ukraine, im Wolga-Gebiet und in Kasachstan; sowie politische Verhaftungen, die ab 1934 wellenartig bis Stalins Tod 1953 andauernden.
Im engeren Sinne werden die Jahre 1937-1938 oft als „stalinistische Repressionen“ bezeichnet, als die Zahl der politischen Verhaftungen (über 1.700.000 Menschen) und der Erschießungen (über 750.000 Menschen) dramatisch zugenahm. Der britische Historiker Robert Conquest führte hierfür den Begriff „Großen Terror“ ein. Dieser Ausdruck wurde für die „stalinistischen Repressionen“ der späten 1930er Jahre verwendet.
Einen weitere Welle „stalinistischer Repressionen“ bildeten nach dem Zweiten Weltkrieg die Verhaftungen ehemaliger sowjetischer Kriegsgefangener und Häftlinge von NS-Konzentrationslagern. Die deutsche Kriegsgefangenschaft wurde oft als Heimatverrat ausgelegt und den Menschen wurde oft Kollaboration (Arbeit für den Feind) unterstellt.